Wir reiten am Reiterhof Aschbach

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Jungpferdeausbildung

Kabardiner Pferde

Im Dezember 2013 kam unser jüngster Kabardiner "Amir" zu uns nach Aschbach. Er gewöhnte sich erfreulicherweise sehr schnell an die neue Umgebung. Waren doch in den ersten Tagen selbst pfeifende Vögel ein Grund für ihn zu schnorcheln wie ein Walroß- gab sich die Aufregung innerhalb der ersten 14 Tage. Und wir waren wieder sicher- wir haben tatsächlich einen Kabardiner erhalten! Mutig, schrecksicher und sehr höflich im Umgang.

Er hatte überhaupt keine Schwierigkeiten sich in der Herde einzufügen und seine geschickte und besonders soziale Art bescherte ihm gleich Zaur als einen echten Freund.

Das Training begann mit einigen Lektionen Natural Horsemanship. Amir begriff zwar schnell und war auch recht motiviert und kooperativ. Aber wir mußten wie schon bei Kalina feststellen, dass unsere Kabardiner doch auch ihren eigenen Kopf mitbringen und auf einen Hauch zu viel Druck mit einer gehörigen Portion Gegendruck reagieren.



Als die Grundübungen des Natural Horsemanship gut eingeübt waren- signalisierte er uns: So und was kommt jetzt?


Und was sollen wir sagen, wir versuchten alles ganz vorsichtig anzugehen- Decke und Gurt auflegen- kein Thema! Sattel auflegen- kein Thema! Auf der Leiter neben ihm auf und nieder zu klettern- kein Thema! Er schaute nur interessiert, wann wir denn endlich aufsteigen würden!





Na dann los- vorsichtig aufgestiegen- und da wir den historischen Augenblick natürlich mit der Kamera aufnehmen wollten ging ich rückwärts und Amir mir nach. So ritt Susi am 26.Feb 2014 zum ersten Mal mit Amir über den Reitplatz!

Nach zwei, drei weiteren Versuchen auf dem Reitplatz, waren wir sicher: Reiten bereitete ihm keine Kopfschmerzen! Was uns jedoch Kopfschmerzen bereitete war, dass er das Longieren sehr unmotivierend fand und sich mehr damit beschäftigte wann er aus dem Kreislauf aussteigen konnte, statt sich seinem klassischen Muskelaufbau zu widmen.

Also beschlossen wir nicht lange rumzumachen- sondern einfach mit ihm ausreiten zu gehen! Zaur als zuverlässiges Führpferd vorne und Amir stapfte fröhlich hinterher. Wir überquerten die Staatsstrasse- LKWs, Hydraulikbremsen, die entlüften, Fußgänger mit Hunden, ein Reh im Wald... kein Thema! Sein Gesichtsausdruck sagte uns: Ich bin doch ein Wanderreitpferd, warum seid ihr nicht früher drauf gekommen? Beim 5. Ausritt war ihm Zaurs fürsorgliche Führung dann auch irgendwie zu langweilig und er übernahm willig das Komando, trabte und galoppierte vorne, parierte bereits an den richtigen Stellen durch und vermittelte uns- alles Bestens so! Endlich steht mir die Welt offen! Amir- ein toller Kamerad und wie es aussieht auch bald ein Führpferd! Wir sind begeistert!

So arbeiteten wir mit ihm den ganzen Sommer durch. Auf dem Platz durfte er bei Reitstunden einfach die Hufschlagfiguren hinterhergehen und wann immer möglich nahmen wir ihn ins Gelände mit. Das ist eindeutig sein Metier! Er geht über Brücken und ins Wasser. Er ist recht mutig und schrecksicher. Wenn es ihm mal unheimlich wird, bleibt er in der Regel einfach stehen- eine schöne Kabardinereigenschaft!
Auch trainierten wir das stressfreie Verladen: nach ein paar Tagen Futter auf der Rampe und Futter im Hänger ging er völlig selbstverständlich in den Hänger- auch das Verladen an einem anderen Platz war kein Problem und dann beschlossen wir zu fahren. Wir fuhren zu einem etwa 8km entfernten Biergarten und beschlossen dort eine kleine Distanztrainingseinheit zu reiten. Als wir nach etwa 1,5h wieder an den Hänger kamen und verladen wollten fror er uns auf der Rampe ein und ging keinen Schritt mehr weiter. Wir probierten alles- keine Chance! Futter, bitten und flöten, bestimmt auftreten, Druck machen das ganze Repertoire zeigte keinen Erfolg. Also hieß es wieder satteln und heimreiten! Zum Glück waren es nur 1,5h bis nach Hause. Zu Hause ging er wieder brav in den Hänger zum Fressen.

Bald darauf ging er seinen ersten Tagesritt mit und auch die Mittagspausenruhe war ihm sehr selbstverständlich und in mitten seiner Freunde schlief er einfach ne Runde mit und ließ uns die herrliche Sonne genießen.

Seit dem geht er regelmäßig Ausritte oder Tagesritte mit und auch einen Wanderritt kann er vorweisen. Manchmal muss er noch mentale Päuschen machen und mal ne halbe Stunde hinterhertrödeln, aber meist ist er voll motiviert vorne mit dabei.

Mittlerweile ist er so gut in seinem neuen Leben angekommen, dass auch die Arbeit auf dem Platz richtig Spaß macht und er seine wunderschönen schwingenden Bewegungen zeigen kann. Schöne Seitengänge und ein Talent für die Working Equitation können wir ihm auch schon bescheinigen!

Auch glauben wir an sein Distanztalent! Das wollen wir diesen Herbst mal antesten. Ein echter Star und ein freundlicher, zugewandter Zeitgenosse dazu! Die Arbeit lohnt sich!



Robust, Gelassen und Wunderschön!
Amir in den Winterfarben - passend angezogen, wie immer!

Dankenswerterweise haben wir von Manuela Schmidt tolle Fotos von Amir bekommen.
Spaßeshalber hier mal ein Vergleich was in 15 Monaten aus einem Baby werden kann.

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